Am letzten Samstag kam es in der Frauen-Saarlandliga zum lang erwarteten Spitzentreffen zwischen der DJK Oberthal/TuS Hirstein und der HSG DJK Marpingen-Alsweiler 2. Die verlustpunktfreie DJK Marpingen/Alsweiler 2 war zu Gast beim Zweitplatzierten, der bisher erst zwei Minuspunkte auf dem Punktekonto hatte.
Beide Mannschaften waren hochmotiviert, und es entwickelte sich von Anfang an ein spannendes, teilweise aber auch hektisches Spiel. Die ersten fünf Minuten waren geprägt von gegenseitigem Respekt und Nervösität und führten auf beiden Seiten zu einigen technischen Fehlern. Den besseren Start hatte Oberthal/Hirstein. Nach 5 Minuten lagen sie mit 3:1 in Führung. Es dauerte bis zur 10. Minute, bis unsere Mannschaft ins Spiel fand und zum Ausgleich kam. Zwischen der 11. und 22. Spielminute konnten wir uns Stück für Stück einen Vorsprung von bis zu 5 Toren erarbeiten (5:10). Allerdings kostete jeder Angriff und jedes Tor viel Kraft bei der intensiven Deckungsarbeit des Gegners. Uns war klar, dass Oberthal/Hirstein dagegenhalten würde, und so schmolz der Vorsprung noch vor der Pause bis auf ein Tor. Beim Spielstand von 10:11 wurden dann die Seiten gewechselt. Den 1-Tore-Vorsprung konnten wir bis zur 40. Minute verteidigen. Beim 15:14 ging Oberthal/Hirstein erstmals wieder in Führung und hielt diesen Vorsprung bis zur 51. Minute (19:18). Manch einer dachte beim 20:18 für Oberthal/Hirstein, dass dies eine Vorentscheidung sei, aber unsere Mannschaft, insbesondere Gianna, bäumte sich noch einmal auf und glich 4 Minuten vor Schluss zum 20:20 aus. Die letzten drei Minuten waren dann Spannung pur. 58. Minute Führung für Oberthal/Hirstein, 59. Minute Ausgleich. Als nur noch 30 Sekunden zu spielen waren, gelang Oberthal/Hirstein der Siegtreffer.
Fazit: Insgesamt hatte man den Eindruck, dass Oberthal/Hirstein den Sieg etwas mehr wollte und in der Abwehr wesentlich bissiger agierte. Indiz hierfür sind u.a. die Anzahl der Herausstellungen gegen Oberthal/Hirstein, die wir allerdings nicht nutzen konnten, und die Anzahl der 7-Meter, von denen wir leider auch nur 3 von 5 verwandeln konnten.
Entscheidend sind aber die Tore, und hier war Oberthal/Hirstein letztendlich um das eine Tor eine halbe Minute vor Schluss besser. Auch das Spiel mit 7 Spielerinnen (ohne Torfrau) in den letzten 15 Sekunden brachte leider keine Chance auf den Ausgleich mehr.
Insgesamt gesehen war der Sieg von Oberthal/Hirstein glücklich, keine Mannschaft war entscheidend besser, jede hatte im Verlauf des Spiels Schwächephasen zu überstehen. Ein Unentschieden wäre daher gerecht gewesen. Wir fanden nicht wie gewohnt zu unserem Tempospiel, und in den entscheidenden Phasen fehlte gerade den Führungsspielerinnen manchmal der Überblick oder die zündende Idee. Glückwunsch an Oberthal/Hirstein, hoffen wir, dass es im Rückspiel in Marpingen genauso spannend wird.
Eine Bemerkung abseits zum Spiel: es ist klar, dass Oberthal/Hirstein den Heimvorteil nutzen wollte, allerdings ist es zumindest aus Sicht des Verfassers dieses Artikels nicht nachzuvollziehen, dass in Corona-Zeiten in dieser kleinen, engen Halle mit mehr als 200 Zuschauern, die eng an eng standen, gespielt wurde.