Bericht Frauen-1 aus der SZ vom 19.11.2016

Mannschaftsfoto HSG Moskitos Frauen 1

Ein Derby als Familienduell

 

Handball: Marpingen-Alsweiler erwartet Püttlingen – Jürgen Hartz trifft auf seine Tochter

 

Familiär geht es beim Saarderby in der Handball-Oberliga zu. Jürgen Hartz, der Trainer der HSG Marpingen-Alsweiler, trifft an diesem Samstag auf Püttlingen mit seiner Tochter Michelle. Das sportliche Aufeinandertreffen ist für beide Neuland.

 

Von SZ-Mitarbeiter Frank Faber

 

Marpingen. Die Liebe zum Handball liegt in der Familie. Jürgen Hartz hat vier Jahre lang seinen Sohn Maximilian trainiert, jetzt ist seine Tochter Michelle an der Reihe. Seit einem Jahr betreut der Ex-Nationalspieler und Trainer der HSG Marpingen-Alsweiler, die weibliche A-Jugend der JSG Süd-Ost Saar, in die auch der TV Niederwürzbach eingegliedert ist. Wie einst er, spielt seine Tochter Michelle beim Oberliga-Tabellenführer im linken Rückraum. Auch an diesem Samstag fahren beide gemeinsam zur Sporthalle, nur ist diesmal alles ganz anders.

 

„Ein komisches Gefühl“

 

Seit Saisonbeginn ist die 17-jährige Michelle mit Doppelspielrecht für den Liga-Konkurrenten HSV Püttlingen im Einsatz, Papa Jürgen hat im Juli die Moskitos übernommen. Beim Saarduell in der Frauenhandball-Oberliga zwischen dem Tabellensiebten Marpingen-Alsweiler und dem Fünften HSV Püttlingen (Anpfiff: Samstag, 20 Uhr, Sporthalle Marpingen) stehen Vater und Tochter erstmals auf zwei verschiedenen Seiten. „Das ist für mich schon eine neue und ganz besondere Konstellation“, gesteht Marpingens Trainer Jürgen Hartz.

 

Michelle ist richtig gespannt, wie das ablaufen wird. „Es ist bestimmt komisch, wenn der Papa auf einer anderen Bank sitzt“, sagt sie. Zudem wirkt auf Püttlinger Seite auch noch ihre Freundin Lea Helle mit, eine weitere talentierte Nachwuchskraft von Hartz‘ Team JSG Südostsaar.

 

„Aufgrund der Resultate aus den vergangenen Spielen ist Püttlingen für mich der Favorit“, verteilt der Moskitos-Trainer die Rollen für das Derby. Für den 50-Jährigen hat zwar die Entwicklung seiner Mannschaft Priorität, dennoch weiß er, dass er dabei positive Ergebnisse liefern muss. „Die müssen wir uns erarbeiten. Gegen Püttlingen funktioniert das nur, wenn wir uns mit einer bärenstarken Abwehrleistung das Selbstvertrauen holen“, erklärt er. Wegen Hallenproblemen bestreitet Püttlingen fünf Auswärtsspiele am Stück und hat zuletzt in Zweibrücken und bei der HSG Hunsrück gewonnen. „Wir sind mit dem fünften Platz ziemlich zufrieden“, berichtet Michelle. Ihr Vater hat einige Spiele gesehen und selbstverständlich bei den Einsatzzeiten seiner Tochter ganz genau hingeschaut. „Das Doppelspielrecht ist schon eine sinnvolle Sache, belastet sind die Mädels auch nicht über. Die jungen Spielerinnen lernen, Verantwortung zu übernehmen und entwickeln sich dadurch besser. Es ist wie beim begleiteten Autofahren“, vergleicht er.

 

Beim Vizemeister der zurückliegenden Spielrunde stimmt für ihn ohnehin die Mischung im Team, denn gelegentlich hilft noch die erfahrene Ex-Moskitos-Akteurin Aleksandra Jelicic aus. „Die Mannschaft ist mit den vielen gestandenen Oberligaspielerinnen sehr gut eingespielt, da müssen wir uns schon mächtig strecken“, so der Übungsleiter. Seiner Tochter hat die Top-Präsentation der Moskitos beim 30:21 gegen Friesenheim den nötigen Respekt eingeflößt. „Da hat Marpingen ein super Spiel gemacht“, sagt die 17-Jährige. Egal, wie das Derby enden wird, bei der gemeinsamen Heimfahrt hinterher von Marpingen nach Niederwürzbach werden beide wohl viel zu erzählen haben. Spätestens ab dann ist es wieder ein normaler Samstag. Foto: Klos

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