Nach der frustrierenden ausgefallenen Corona Saison 21-22 wollten wir uns mit der neu zusammengestellten wA-Jugend wieder für die A-Jugend Bundesliga qualifizieren und parallel in der RPS um die Meisterschaft mitspielen. Markus Recktenwald übernahm als Trainer die Mannschaft von Marina, die in dieser Saison die weibliche C-RPS Mannschaft trainierte.
Die Bundesliga-Qualifikation wurde direkt im Mai gespielt. Deshalb war auch keine größere gemeinsame Vorbereitung möglich. 2-3 Trainingseinheiten und dann ab zum Turnier. Es gab 3 Bewerber für die 2 Bundesliga-Startplätze. Das Turnier fand in Mainz Mundenheim statt. (Teilnehmer: Mundenheim, Budenheim, Marpingen)
Das erste Spiel gegen Budenheim endete hoch dramatisch mit einem am Ende leistungsgerechten Unentschieden. Leider hatten wir kein Losglück und mussten deshalb nach einer Pause von 20 min direkt wieder gegen die noch frische Mannschaft aus Mundenheim antreten. Dieses Spiel endete dann mit einer knappen 2 Tore Niederlage. Also hing alles am endscheidenden dritten Spiel zwischen Mundenheim und Budenheim. Mundenheim, das durch den Sieg gegen uns sowieso einen Startplatz sicher hatte, spielte aber in diesem Spiel nicht mehr auf unbedingten Sieg, sondern ermöglichte allen Spielerinnen Spielzeiten und schonte ein paar Leistungsträgerinnen. So konnte Budenheim locker gewinnen und wir waren raus aus der A-Jugend Bundesliga. Handball kann manchmal ganz schön frustrierend sein.
Zu diesem Turnier gab es dann aber noch ein sportsgerichtliches Nachspiel, da Budenheim gegen uns eine nicht spielberechtigte Spielerin eingesetzt hatte. Wir legten Einspruch ein, konnten dann auch beweisen, dass die Spielerin nicht eingesetzt werden durfte und bekamen vom RPS Schiedsgericht recht. Wunderbar, wir können doch noch Bundesliga spielen. Denkste. Budenheim legt Einspruch gegen den Einspruch ein, und letztlich stellt sich raus, dass man nach dem Spiel nur 7 Tage Zeit hat, den ersten Spiel-Einspruch offiziell zu beantragen und wir hatten 9-10 dafür gebraucht (an dem Wochenende dazwischen waren wir 4 Tage zur deutschen DJK-Meisterschaft). Die Frist war somit abgelaufen, der erste Einspruch von uns ungültig und wir haben verloren, obwohl wir, schriftlich vom RPS Schiedsgericht bestätigt, eigentlich in der Sache gewonnen hatten. Kein weiterer Kommentar mehr zu dieser Nummer.
Drei Monate später konnten wir dann endlich wieder in der Runde Handball spielen. Die RPS stand an und im ersten Spiel natürlich direkt wieder gegen den Titelanwärter Mundenheim. Nach hartem Kampf über 60 min dann leider wieder eine knappe Niederlage. Eine Woche später im zweiten Spiel gegen OBKZ (den am Ende Zweiten in der Tabelle) gab es die nächste knappe Niederlage und die Saison war eigentlich mit 0:4 Punkten schon gelaufen. Aber schon in diesen Spielen zeigte sich, was während der ganzen Saison leider die Regel war. Es fehlen in jedem Spiel einige wichtige Spielerinnen. (Krankheit, Verletzung, Arbeit, Urlaub…) Den Rest der Hinrunde können wir mehr oder weniger locker gewinnen (auch gegen Budenheim 35:25). Noch ein Unentschieden gegen Bretzenheim. Insgesamt aber eine gute Vorrunde.
Dann folgte die Rückrunde und die Ausfallserie bei den Spielerinnen wurde immer schlimmer. In jedem Spiel fehlten 4-5 Spielerinnen, manchmal mehr. Darunter auch oft die Leistungsträgerinnen. Ein oder zwei Spiele spielten wir komplett ohne nominellen Rückraum, nur Außen und Kreisspielerinnen. Dennoch konnten wir uns in der Tabelle noch oben halten und drei Spiele vor Schluss waren wir noch Zweiter. (Mundenheim war vorne weg). Dann kamen direkt hintereinander die drei letzten Spiele und ausfalltechnisch das Finale. Gegen Koblenz noch 6 Spielerinnen und eine Aushilfstorfrau aus der F3, die spielberechtigt war. Leider verloren. Eine Woche später gegen Mundenheim schenkten wir wiederwillig die Punkte, weil wir gar keinen mehr fürs Tor fanden (B und F3 spielten parallel) und generell nur noch 6 Spielerinnen spielen konnten. Zum letzten Spiel in Sankt Johann (Tabellenletzter) hatten wir dann einige Spielerinnen aus der B dabei. Eine von ihnen ging dann auch ins Tor (kein Torwart). Aber in diesem schlechtesten Spiel der Saison wurden wir überrannt und Sankt Johann hat verdient gewonnen. (und ihre Pluspunkte für die Saison verdoppelt) Am Ende steht immerhin ein 4 Tabellenplatz, der in Anbetracht des Saisonverlaufes auch so in Ordnung geht.
Fazit: Trotz alledem war es eigentlich eine schöne Saison mit teilweise guten spannenden Spielen. Wobei das Ende sowohl den Spielerinnen, als auch den mitfahrenden Fans/Eltern, echt keinen Spaß gemacht hat.
Mit ein paar Konjunktiven hätte die Saison bestimmt besser ausgesehen: Hätten wir in der Bundesliga Qualifikation nicht direkt die ersten beiden Spiele gehabt, hätten wir nach dem Turnier den Einspruch gewonnen (haben wir ja eigentlich), wäre in der Runde nicht direkt als erster Gegner Mundenheim aufgetaucht, wären wir verletzungsfrei, krankheitsfrei, ausfallfrei durch die Runde gekommen à dann hätten wir bestimmt auch weiter vorne in der Tabelle gestanden.
Aber so ist Handball. Manchmal eben auch nicht so schön. Und Konjunktive werfen keine Tore.